In der Vergangenheit hatte ich in feuchtes Substrat mit einem Bleistift Löcher gebohrt und in diese Löcher die Sämlinge gesetzt. Mit dieser Methode war ich aber nicht zufrieden, da die Wurzeln oft beim Einsetzen beschädigt wurden, was zu Fäulnis führte.
Also baute ich mir verschiedene Pikierschablonen: Ich nahm Alu-Winkelstäbe, Schenkellänge 20x10 mm, Länge 42 cm (damit man sie auch für Europaschalen verwenden kann), bohrte in den langen Schenkel Löcher von 10 mm Durchmesser und sägte dann mitten durch die Löcher. Die Schablonen haben Lochabstände von 1,5, 2 und 2,5 cm.

Man kann die Schablonen mit kleinen Leimzwingen am Rand der Europaschalen fixieren. Weil mir aber diese Europaschalen zu groß und unhandlich sind, bin ich jetzt auf MAP-Schalen umgestiegen. Diese sind 275 mm lang, 175 mm breit und 5 cm hoch. 4 davon passen in eine Europaschale. In die Böden der Schalen habe ich Löcher von 1,5 mm gebohrt, damit man die Schalen auch durch Anstauen bewässern kann und damit überschüssiges Wasser ablaufen kann.
Eine selbstgemachte Styrodurschale habe ich so mit Styroporresten aufgefüllt, dass die MAP-Schalen genau hinein passen.

Nun zur Benutzung der Pikierschablonen:
Wichtig ist, dass man die Schale schräg stellt in einem Winkel von ca. 40°.

Jetzt wird die Pikierschablone mit Nadeln festgepinnt und so viel erdfeuchtes Substrat aufgefüllt, dass es bis zur Schablone reicht. Man kann mit dem Finger das Substrat noch etwas nach oben ziehen, damit der Winkel steiler ist. Überschüssiges Substrat wird dabei vom kurzen Schenkel der Schiene festgehalten.
Nun werden mit einem Bleistift im Bereich der Löcher Rinnen ins Substrat gedrückt:

Jetzt legt man die Sämlinge in die Rillen ein, ruhig etwas tiefer, damit sie genügend Halt haben:

Anschließend füllt man Substrat auf, etwa 1,5 bis 2 cm breit und bis zur Höhe der Schablone:

Man hebt die Schablone ab, versetzt sie eine Reihe weiter nach oben und pinnt sie fest. Dabei wird das zuletzt eingefüllte Substrat plattgedrückt, falls es etwas überstehen sollte.
Mit dem Finger wird nun wieder das Substrat bis zur Schablone hochgestrichen, dann kommt wieder der Bleistift zum Einsatz usw. usw. Am Ende sieht das dann so aus:

Die komplette Schale gieße ich dann gleich mit Rosen-Saprol an, um Fäulnis zu verhindern.

Der Vorteil des Pikierens mit der Schablone ist, dass die Wurzeln immer gerade nach unten zeigen. Außerdem hat man so immer gleichmäßige Abstände zwischen den Sämlingen.