Ausgangsmaterial aller Chamaecereushybriden ist die Wildform Chamaecereus silvestrii, nach neuerer Nomenklatur Echinopsis chamaecereus. Die Art stammt ursprünglich aus Argentinien und soll bei vollkommen trockenem Winterstand bis zu -20°C aushalten. Reicher Blütenflor ist nur bei trockener und sehr kühler Uberwinterung (um 0°C) zu erwarten.

Diese kleinbleibende Art sprosst willig. Da die Sprosse leicht abfallen und die Art so schon durch fingernagelgroße Kindel leicht vermehrt werden kann, erhielt sie im englischsprachigen Raum den Namen peanut cactus (= Erdnuss-Kaktus). Chamaecereus silvestrii wurde vor über hundert Jahren hier eingeführt und vermehrt. Bei den im Handel und bei Kakteenfreunden vorhandenen Exemplaren handelt es sich um Klone, also um vegetative Vermehrungen einer Ursprungspflanze. Aus diesem Grunde, und weil Chamaecereus silvestrii selbstfertil ist, bringt die Bestäubung von 2 Pflanzen auch keine Samen. Da sich Chamaecereus silvestrii gut mit verschiedenen Lobivien kreuzen lässt, entstanden so mit der Zeit vielfältige Chamaecereushybriden mit einer Vielzahl an Blütenfarben. In Körper und Blütenfarbe setzt sich bei Verwendung von Chamaecereus silvestrii als Mutter fast immer die Mutter durch: Die Triebe sind mal fingerdünn, man mehr vom dicken Bratwursttyp, die Hybriden kindeln leicht bis mittelmäßig, und die Blütenfarbe ist überwiegend rot bis rot-orange. Richtig interessant wird die Zucht von Chamaecereushybriden erst, wenn man die so entstandene F1 miteinander oder mit Lobivien kreuzt.